21.11.2008 | Frederik Ramm
Rund 6 Monate nach Start des OpenStreetMap-GPS-Verleihprogrammes, dessen Logistik von der Geofabrik abgewickelt wird, können wir zufrieden Bilanz ziehen: 20 mal haben wir die Geräte (meistens alle 10 auf einmal) auf den Weg geschickt.
Einigen Anfragern mußten wir eine Absage erteilen, weil die Geräte schon gebucht waren, aber meistens ließ es sich irgendwie arrangieren. In einem Fall haben wir mit privaten Geräten eine Lücke füllen können, in einem anderen wurden die Geräte für einen dreistelligen Eurobetrag an einem Sonntag per Bahnkurier quer durch die Republik geschickt, um Montag früh für eine Schulaktion bereitzustehen.
“Normale” DHL-Express-Sendungen gehörten zum Standard-Repertoire, und mehr als einmal mußten wir rotieren, um DHL-Pannen auszubügeln. Unvergessen ist die Episode, als wir dringend das Paket zurück erwarteten und dann im DHL-Tracking die Meldung bekamen “Paket geht zurück an Absender, Empfänger unbekannt”. Ein Anruf beim Absender ergab, dass er sich in der Hausnummer geirrt hatte, und wir konnten den DHL-Fahrer in der Stadt abfangen und ihn überreden, das Paket doch noch herauszugeben.
Neben der Terminplanung und Versandlogistik – Pakete in Empfang nehmen, Inhalt prüfen, Geräte säubern, neue Daten aufspielen, wieder verpacken und versenden – war die schwierigste Aufgabe, zu entscheiden, ob die Interessenten wissen, wovon sie reden (“haben Sie denn schon einmal selbst gemappt?”). Eine erstaunlich große Anzahl von Interessenten hatte gar nicht vor, irgendetwas für OpenStreetMap zu machen – man wollte lediglich mal “Erfahrungen mit dem GPS sammeln” oder Geocachen. In diesen Fällen haben wir freundlich, aber bestimmt abgesagt. Teilweise haben wir Interessenten, die zwar über Enthusiasmus, aber wenig OpenStreetMap-Erfahrung verfügten, auch geeignte Kontakte in der Community vermittelt, um dem Projekt eine größere Chance auf Erfolg zu geben.
Die 20 Ausleihvorgänge waren etwa zur Hälfte für Schul- oder Hochschulprojekte (alles von der 5. Klasse bis zur Fachhochschule) und zur anderen Hälfte für Mapping-Aktionen von Mitgliedern der Community oder Jugendgruppen und anderen Vereinen (Pfadfinder, Jugendfeuerwehr, Internet-Vereine). Das Feedback war durchweg positiv, die Geräte wurden als gut und leicht handhabbar bezeichnet und haben dem harten Alltag standgehalten (ein einziges Gerät hatte einmal einen Defekt und wurde von Garmin ausgetauscht). Alle Beteiligten hatten Spaß bei der Sache. Kein Ausleihvorgang, der nicht wenigstens ein paar neue OSM-Aktive hervorgebracht hätte: So soll es sein.
Die Saison 2008 ist vorüber, für die Weihnachtszeit gibt es keine Buchungen – aber für 2009 schon erste Interessenten…
An dieser Stelle sei auch noch einmal dem Linuxhotel und der Firma B1 Systems gedankt, die OpenStreetMap den Kauf dieser 10 Geräte ermöglicht haben.